Kuba zu besuchen ist eine Hilfe für das kubanische Volk

José Manzaneda, Koordinator von Cubainformación. Das Ausbleiben von Einnahmen aus dem Tourismus während der zwei Jahre Pandemie und die vorherigen 200 Sanktionen der Regierung der Vereinigten Staaten sind die direkten Gründe für die äußerst schwierige wirtschaftliche Situation, die das kubanische Volk heute durchlebt (1).

Es ist nicht notwendig, politisch mit der Regierung in Havanna einverstanden zu sein, um zu verstehen, dass die Erholung des Tourismus dabei helfen würde, wieder die öffentlichen Programme für Gesundheit und Wohnungsbau zu stützen, die – wegen des Fehlens von Ressourcen – ziemlich danieder liegen. Und auf eine sehr viel direktere Weise für 73.000 Familien das Niveau der Einkünfte und die Lebensqualität verbessern würde, die in privaten oder öffentlichen Hotels und Restaurants arbeiten, die diese mit dem Aufkommen von Covid 19 verloren haben (2).

Deshalb greifen jene, die von außen den Tourismus nach Kuba boykottieren und damit die kubanische Regierung schädigen wollen, in Wirklichkeit das kubanische Volk selbst an.

Vor einigen Tagen protestierten fünf Personen in Madrid, vor dem Sitz der spanischen Tageszeitung „El País“ wegen einer Reportage, die dazu anregte, Kuba zu besuchen (3) und in der einige offensichtliche Tatsachen und der Allgemeinplatz bestätigt wurden, dass „wenn keine Touristen kommen, wird es der Bevölkerung noch schlechter gehen“(4).

Und das ist genau das Ziel der Boykotteure: dass Kuba seine Einkünfte aus dem Tourismus nicht steigern kann und damit weiterhin Medikamente, medizinische Nähte und Injektionsspritzen in den Krankenhäusern fehlen, dass es weiterhin Stromausfälle gibt und Schlangen an den Tankstellen. Und dass die Einkommen nicht ausreichen beim Anstieg der Preise aufgrund der Knappheit von Lebensmitteln. Damit das Volk in Verzweiflung gerät und von da aus putscht.

Genau dazu hatte der Senator in Florida, Marco Rubio, jede dieser 243 Maßnahmen in Ergänzung zur Blockade konzipiert, die von Donald Trump in Kraft gesetzt wurden und die in ihrer Mehrzahl weiterhin gültig sind. Sanktionen, die die Überweisungen an die Familie attackieren, ebenso Reisen und Kreuzfahrtschiffe aus den USA, Angriffe auf die medizinischen Abkommen und die Investitionen. Auf diese Weise lösten sich Hunderte von Millionen für die kubanische Wirtschaft in Luft auf.

Aber zum Boykott des Tourismus nach Kuba aufzurufen ist ebenso wie offen diese Sanktionen zu unterstützen, grausam und unhaltbar. Deshalb müssen sie Nachrichten erfinden, die das Verbrechen versüßen sollen. So geben sie an, dass die Einkünfte aus dem Tourismus in die Taschen von GAESA gehen – „einem militärischen Unternehmen, das – so lesen wir – 70 % der Wirtschaft kontrolliert“ und „die Operationen der Staatssicherheit zur Unterdrückung der friedlichen Proteste in Kuba finanziert“ (5). Und diese“suspekte Behörde“ habe als Verbündete im Ausland – wie sie versichern – „die spanischen Unternehmen Meliá und Ibersostar“, gegen die sich diese Boykottkampagne ebenfalls richtet.

Aber wer ist GAESA? Ein Holding von kubanischen Staatsunternehmen, deren Gewinne wie allgemein in der ganzen sozialistischen Planwirtschaft nicht an eine Elite von Aktionären gehen, sondern eingehen in den öffentlichen Haushalt, der das Erziehungswesen finanziert oder den Kauf von Lebensmitteln für den subventionierten Basis-Warenkorb. Das ist der springende Punkt: dass nicht ein Dollar in diesen öffentlichen Haushalt gelangt.

Aber was ins Auge springt ist, dass diese fanatische Bande von Anticastrismus jetzt die Tageszeitung „El País“ angreift, weil sie eine freundliche „verlegerische Haltung“ Havanna gegenüber habe. Freundlich? „El País ist das größte Propaganda-Medium gegen die kubanische Revolution auf dem Territorium Spaniens (6), wo man auch eine eiserne Zensur ausübt gegenüber allen Stimmen, die Sympathie für Kuba ausdrücken (7). Im vergangenen März wurde unter anderen giftigen Artikeln einer veröffentlicht mit dem Titel „Kuba ist kein Vergnügungspark“ mit der gleichen Botschaft der Boykotteure in Madrid: „Wenn die Touristen in Hotels in Kuba übernachten, sollten sie wissen, dass alle ihre Gelder in der Kasse der Revolutionären Streitkräfte landen“(8).

Erfindungen wie diese können von einem völlig straffreien Raum ausgehen, ohne das Recht auf eine Entgegnung in Medien wie „El País“.

Auf jeden Fall gibt es so etwas wie den gesunden Menschenverstand. Und jeder Mensch, der nicht ein vom Hass zerfressenes Herz hat, weiß, dass heute Kuba besuchen gleichzeitig bedeutet, seine Wirtschaft zu unterstützen und vor allem zur Verbesserung der Lebensbedingungen dieses so ungerecht bestraften Volkes beizutragen.

Übersetzung und Untertitel: Angelika Becker

  1. https://www.cubainformacion.tv/periodico/49-unblock-cuba-un-grito-recorre-europa-primavera-2023
  2. https://www.presidencia.gob.cu/es/noticias/el-turismo-cubano-continuara-siendo-la-locomotora-de-la-economia/
  3. https://elpais.com/elviajero/viajes-paco-nadal/2023-04-21/con-la-inflacion-disparada-y-tras-la-pandemia-es-buen-momento-para-viajar-a-cuba.html
  4. https://www.cibercuba.com/noticias/2023-04-27-u1-e208227-s27061-activistas-entregan-carta-protesta-al-periodico-pais-articulo
  5. https://www.diariolasamericas.com/america-latina/cubanos-protestan-contra-el-diario-el-pais-promover-turismo-cuba-n5334746
  6. https://elpais.com/babelia/2023-04-22/los-intrusos-el-tedio-de-las-rebeliones-en-bucle-de-cuba.html
  7. https://elpais.com/internacional/2023-04-20/el-parlamento-cubano-reelige-a-diaz-canel-como-presidente-quien-apuesta-por-mas-continuidad-dentro-de-la-continuidad.html
  8. https://agendapublica.elpais.com/noticia/18408/cuba-no-es-parque-atracciones

https://www.cubainformacion.tv/especiales/20230503/103055/103055-visitar-cuba-es-ayudar-al-pueblo-cubano-italiano-deutsch

Veröffentlicht unter Aktuell, Blockade, Cuba, International, Reisen, Schweiz

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