Begründerin des kubanischen Programms zur Alphabetisierung ist tot

Havanna. Die Begründerin des kubanischen Alphabetisierungsprogramms „Yo si puedo“ („Ja, ich kann“), Leonela Ines Relys, ist gestorben. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Prensa Latina  erlag sie einem Krebsleiden. Relys wurde 67 Jahre alt. Für die Beerdigung am vergangenen Sonntag sandte auch Fidel Castro einen Kranz.

Nach dem Alphabetisierungskonzept der Pädagogin haben offiziellen Angaben zufolge mehr als acht Millionen Analphabeten das Lesen gelernt. Relys war Koordinatorin der Alphabetisierungskampagne in Haiti und später in Venezuela. Ihre Methode wurde insgesamt in mehr als 30 Ländern angewandt, unter anderem in Bolivien, Nicaragua, Panama, der Dominikanischen Republik, Guinea-Bissau und Kolumbien.

Für die Arbeit in Haiti erhielt ihr Programm 2002 den „King Sejong Literacy Prize“ der Unesco, 2003 wurde das internationale Programm als Ganzes mit dem gleichen Preis ausgezeichnet. Weitere Auszeichnungen erhielt Relys in Venezuela, Spanien oder Argentinien. Selbst wirkte sie bereits im Alter von 15 Jahren an der Alphabetierungskampagne in Kuba mit, die im Jahr 1961 gestartet wurde.

Der Politikwissenschaftler Dario Azzellini beschrieb „Yo si puedo“ in seinem Buch „Venezuela Bolivariana“ wie folgt: „Mit dieser Methode ist es möglich, in nur zwei Monaten Lesen und Schreiben zu lehren und zu lernen. Die Erfolgsquote beträgt 97 Prozent und im Fall eines Scheiterns wird der Kurs wiederholt. […] Das Lehrverfahren geht vom Bekannten (den Zahlen) zum Unbekannten (den Buchstaben) und basiert auf einer integrativen Methode in drei Etappen: Übung, Lehren von Lesen und Schreiben sowie Konsolidierung.“

pl / cadenagramonte / amerika21.de, 21. Januar 2015



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