PHOTOVOLTAISCHE ENERGIE. Blick in die Zukunft

ORFILIO PELÁEZ

Der dritte Workshop „Photovoltaik Kuba", der im Theater Sanguily der Universität von Havanna stattfand, verdeutlichte die in Kuba bestehenden Perspektiven, um Schritt für Schritt diese so erfolgversprechende erneuerbare Energiequelle zu entwickeln, durch die Sonnenenergie in Elektrizität umgewandelt wird.

Wie Dr. Sc. Daniel Stolik, ordentlicher Professor der Fakultät für Physik dieser emblematischen Universität und Präsident des Organisationskomitees des Events, gegenüber Granmaausführt, empfängt das Land dank seiner geografischen Lage auf gleichmäßige Weise große Mengen an Sonnenstrahlung, was die Grundvoraussetzung in dem Vorhaben ist, die Photovoltaik-Energie zu einer der Hauptsäulen der Energieerzeugung der Zukunft zu machen.

Deshalb kommt unsere größte Energiereserve von der Sonne, allerdings sind wir noch weit davon entfernt, sie in breitem Maße nutzen zu können.

Wie die zum Thema durchgeführten Studien belegen, beträgt die mittlere Sonnenenergie, die auf das Territorium des Landes trifft, etwas über 1.800 kWh pro Quadratmeter im Jahr.

Nach Meinung des Wissenschaftlers, der außerdem Forscher am Institut für Materialwissenschaft und Werkstofftechnik (IMRE) der Universität von Havanna ist, sind andere wesentliche Faktoren, die die potentiellen Möglichkeiten Kubas bestimmen, um in der Entwicklung dieser Energie zum Durchbruch zu gelangen, der feste politische Wille der Regierung, sie auf ein hohes Niveau zu bringen (so wie es auch mit der Windenergie, der aus Zuckerrohranbau und Forstwirtschaft gewonnenen Biomasse und dem Biogas geschieht), das gut ausgebildete Personal, sowie die bei der Montage von über neuntausend Sonnenpaneelen gewonnene Erfahrung.

Er erinnerte daran, dass letztere hauptsächlich der Elektrifizierung von Arztpraxen, Schulen, Fernsehsälen, Gesellschaftsräumen und Wohnungen in weit abgelegenen Gebieten dienen, die nicht an das nationale Versorgungsnetz angeschlossen sind.

Er fügte hinzu, dass die Unión Nacional Eléctrica (staatliche Stromversorgungsgesellschaft) im laufenden Jahr auch an das Versorgungsnetz angeschlossene Photovoltaik-Parks in den Provinzen Guantánamo, Santiago de Cuba, Cienfuegos, Villa Clara, Havanna und auf der Insel der Jugend in Betrieb genommen hat, was insgesamt eine Stromerzeugungskapazität von 10 Megawatt ergibt, dreimal so viel wie vorher.

KOSTEN UND WELTWEITER TREND

Während des Gesprächs mit Granma brachte Dr. Stolik zum Ausdruck, dass das Haupthindernis für das Wachsen der Photovoltaik-Energie bisher die Kosten der Erstinvestition gewesen sind. In den letzten Jahrfünften haben sich diese jedoch dank der wissenschaftlichen und technologischen Fortschritte wesentlich und stetig reduziert, insbesondere durch die höheren Skalenerträge, die in ihrer Produktion erzielt worden sind.

Im Jahr 2020 wird dies die billigste Elektroenergie sein, sogar billiger als die aus Steinkohle gewonnene, stellte er fest.

„Auf Letzteres nimmt auch die Anwendung von effektiveren Zellen aus monokristallinem und polykristallinem Silizium Einfluss, die ein besseres Kosten-Leistungs-Verhältnis aufweisen, sowie die immer umfangreichere Installierung der Photovoltaiksysteme, die an das Stromversorgungsnetz angeschlossen und mit ihnen synchronisiert sind."

Er führte aus, dass die Photovoltaik im Rahmen eines integralen Programms für deren langfristige Entwicklung zwischen 30 % und 35 % der Elektroenergieerzeugung in Kuba abdecken kann.

Um die Vorteile der Photovoltaik-Energie zu veranschaulichen, erwähnte der anerkannte Spezialist, dass sie die geringsten Betriebs- und Instandhaltungskosten aufweist. Die Systeme sind einfach auf Dächern aller Art, auf kleinen oder großen Gebäuden oder auf Flächen, die der Sonne ausgesetzt sind, anzubringen. Sie benutzen wenig Wasser und stellen hinsichtlich technologischer Unfälle und des Auftretens von Naturkatastrophen ein geringeres Risiko dar. Außerdem verschmutzen sie die Umwelt nicht und tragen nicht zur globalen Erwärmung bei.

„Sobald sie beginnen, zu produzieren, wird der Prozess billiger, da der benutzte Treibstoff die Sonne ist", stellte er fest.

Die von Prof. Stolik zur Verfügung gestellten Statistiken weisen aus, dass gegenwärtig Deutschland, das weniger als 60% der Sonnenstrahlung Kubas erhält, die Liste der Länder anführt, die die größte Photovoltaik-Leistung installiert haben (35.700 MW), gefolgt von Italien, China, den Vereinigten Staaten, Japan, Spanien, Frankreich, Belgien und Australien.

Lateinamerika weist eine ungünstige Situation auf, denn die in der CELAC vereinten Länder bringen weniger als 200 MW auf, im Vergleich zu den über 120.000, die heute auf dem Planeten existieren.

Im Weltmaßstab wuchs die Produktion von Photovoltaikzellen 134 mal, was den atemberaubenden Aufschwung veranschaulicht, den dieser blühende Zweig der wissenschaftlich-technischen Entwicklung erfahren hat.



» http://www.granma.cu/aleman/kuba/3dic-Blick%20in.html
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