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Die Organisation Prisoners Defenders ist ein Anhängsel des US-Außenministeriums. Obwohl sie ihre Finanzierungsstruktur geheim hält, um sich als „unabhängige NGO” zu präsentieren, legen zahlreiche Quellen Beweise für ihre organische Verbindung zum Weißen Haus vor (1). Im Jahr 2022 verfasste ihr Präsident Javier Larrondo sogar einen offiziellen Bericht dieser Regierung über „Religionsfreiheit in Kuba” (2).
Larrondo, Sohn eines kubanischen Unternehmers, der von der Revolution betroffen war und nach Spanien unter Franco ins Exil ging, arbeitet unermüdlich daran, die wirtschaftliche, finanzielle und handelspolitische Blockade gegen Kuba auszuweiten, die mit 250 neuen Sanktionen in den letzten fünf Jahren heute unermessliches Leid, Mangel und Tod auf der Insel verursacht.
Zerstörung der Einnahmen des kubanischen Gesundheitssystems
Seit Jahren dienen die Berichte von Prisoners Defenders dem Weißen Haus als Grundlage und „zivile Rechtfertigung” für seine Politik des Drucks und der Erpressung gegenüber Drittländern (3), um die Aufhebung ihrer medizinischen Abkommen mit Havanna (4) zu erreichen, basierend auf der Behauptung einer angeblichen „Arbeitssklaverei” des kubanischen Personals (5). Die Folge war ein drastischer Rückgang der Einnahmen für das öffentliche Gesundheitssystem Kubas und die derzeitige Gesundheitskrise mit einer Deckung von nur 30 % der Basismedikamente (6).
Neben den medizinischen Einnahmen ist es der US-Regierung durch gezielte Sanktionen gelungen, den Tourismus (7), Überweisungen (8), Kredite (9) und Investitionen in Kuba (10) teilweise oder vollständig zu zerstören.
Aber man kann die Schlinge immer noch enger ziehen. Prisoners Defenders hat gerade eine neue Kampagne gegen die Einnahmen Kubas aus dem Verkauf von Havanna-Zigarren und Marabú-Kohle in Europa gestartet. Die Geschichte ist die gleiche: die angebliche „Arbeitssklaverei”, in diesem Fall der Gefängnisinsassen. „Das Gefängnisgeschäft Kubas: 60.000 Gefangene werden als Sklavenarbeiter eingesetzt” (11) lautet der reißerische Titel eines Berichts, der ohne Gegenüberstellung, ohne kritische Stimmen bereits in allen internationalen Medien für Schlagzeilen sorgt (12) (13) (14) (15) (16).
Die Wahrheiten des Berichts
Beginnen wir mit dem, was in diesem Bericht wahr ist.
Gibt es in Kuba eine Gefängnisbevölkerung, die arbeitet? Ja, wie in allen anderen Ländern auch. Trägt im Falle Kubas ein kleiner Teil dieser Arbeit zum Einkommen des Landes bei, mit dem seine Sozialprogramme finanziert werden? Ja. Sind die Arbeitsschutzmaßnahmen unzureichend und veraltet? Zweifellos, wie auf den Feldern und in den Fabriken. Ist die direkte Vergütung niedrig? Ja, ebenso wie die Löhne und Renten in einer Wirtschaft, die durch die US-Sanktionen zerstört wurde.
Mathematische Manipulation und dystopische Erzählung
Aber kommen wir zur Erzählung. Ein Bericht, der auf den angeblichen (anonymen) Aussagen von 53 Inhaftierten basiert, wird durch die mathematische Manipulation von Prisoners Defenders zum Beweis dafür, dass 60.000 Gefangene Sklavenarbeit, Misshandlungen, bis zu 12-Stunden-Arbeitstagen und sogar Zwangsarbeit für Kranke ausgesetzt sind. Unter dem Deckmantel einer angeblichen juristischen Studie ist der Text eine Ansammlung von Erfindungen, Spekulationen, Übertreibungen und Lügen.
Ziel der Kampagne: Verschärfung der Blockade
Das klare und ausdrückliche Ziel: zu erreichen, dass in Europa keine kubanischen Zigarren und keine kubanische Marabú-Kohle verkauft werden, da laut dem Bericht ein kleiner Teil davon von „Sklaven in Haftanstalten” hergestellt wird. Das heißt, es soll eine weitere der ohnehin schon wenigen Einnahmequellen der kubanischen Wirtschaft geschlossen werden. Die Blockade weiter verschärfen. Mehr Hunger und Verzweiflung auf der Insel erzeugen (17).
Gefängnisarbeit in den USA für multinationale Unternehmen
Im Jahr 2024 veröffentlichte die Nachrichtenagentur AP einen investigativen Bericht über die Arbeit von 800.000 Gefangenen in den USA, die für nichts oder nur einen minimalen Lohn arbeiten und damit jährlich mehr als zwei Milliarden Dollar erwirtschaften (18). Die Nutznießer: private Gefängnisse und Dutzende multinationale Unternehmen wie McDonalds, Walmart oder Coca Cola. Der Text enthält Berichte über Zwangsarbeit, Brutalität und extreme Gewalt.
Warum erstellt eine Organisation wie Prisoners Defenders, „Verteidiger von Gefangenen”, keinen Bericht über die Gefängnisse in den USA? Oder über die unmenschlichen Bedingungen in den Gefängnissen für Einwanderer in diesem Land, in denen übrigens Hunderttausende Kubanerinnen und Kubaner auf ihre Abschiebung warten (19) (20)?
Wissen Sie, warum sie diesen Bericht niemals erstellen werden? Weil keine Regierung ihre eigenen Menschenrechtsverletzungen anprangert. Und schon gar nicht die eines totalitären, missbräuchlichen und kriminellen Staates.
José Manzaneda, Koordinator von Cubainformación
Übersetzung und Untertitel: Corinna Mommert
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