Emigrant des Tages: Willy Toledo

Der 42jährige Willy Toledo ist einer der bekanntesten Schauspieler Spaniens. Künftig jedoch will er in Kuba leben, noch im Mai stehe seine Übersiedlung nach Havanna an, erklärte er in einem Interview mit dem Fernsehsender TeleSur, aus dem am Wochenende das Internetportal laRepublica.es zitierte. Zugleich appellierte er an alle Linken, sich in der Solidarität mit Kuba nicht spalten zu lassen, denn »wir sind es, die etwas von einer besseren Gesellschaft übernehmen können«.

Millionen Menschen in der Welt sähen die Kubanische Revolution als Vorbild an, unterstrich Toledo. Mit ihr sei eine brutale Diktatur beseitigt worden, die den Menschen Erziehung, Gesundheit, Kultur, ausreichende Nahrung und Wohnraum vorenthalten habe. Die Revolution habe die Lebensbedingungen von Millionen Menschen verbessert – »Sie ist das genaue Gegenteil der neoliberalen Konzepte im heutigen Europa«.

In seinem Heimatland Spanien, sagte Toledo, würde immer mehr Menschen bewußt, »daß wir nicht in einer Demokratie leben«. Nach heftiger Kritik an der Monarchie und dem noch von Diktator Franco zu seinem Nachfolger ernannten König Juan Carlos bezeichnete er den derzeitigen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy von der postfranquistischen Volkspartei als einen »Faschisten«.

Der durch zahlreiche Film- und Fernsehrollen bekannte Schauspieler ist auch Gründungsmitglied der Theaterkompanie Animalario, die zu den provokativsten in Spanien zählt. Toledo engagierte sich unter anderem für die Befreiungsbewegungen in der Westsahara und in Palästina. Bei der Vorstellung seines letzten Buches »Gründe für die Rebellion« gestand der Autor am 11. Januar, daß er in jüngeren Jahren geglaubt habe, daß es ausreiche, Rebell zu sein. Heute sei er davon überzeugt, daß es notwendig sei, Revolutionär zu werden.(vh)
junge welt
7. Mai 2013



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