Erinnerung an die Mutter eines der »Cuban Five«

Gestern ist Carmen Nordelo Tejera verstorben, die selbstlose Mutter des Helden der Republik Kuba Gerardo Hernández Nordelo, welcher zu Unrecht zu doppelter lebenslänglicher Freiheitsstrafe plus 15 Jahren Gefängnishaft verurteilt worden ist.

Unerhört ist, daß die Yankee-Justiz vor kaum 12 Tagen Santiago Álvarez Fernández-Magriñá freigelassen hat, bei dem Kriegswaffen, Handgranaten und andere Mittel für die terroristischen Pläne gegen unser Volk beschlagnahmt worden waren. Dieser CIA-Agent hat im Dienst der Regierung der Vereinigten Staaten einen Großteil seines Lebens dem Terrorismus gegen Kuba gewidmet.

Es lohnte sich, wenn die Berater von Barack Obama, die ständig seine Reden über das Fernsehen verbreiten, eine Videokopie des Cubavision-Fernsehprogramms »Mesa Redonda« anfordern und ihm vorführen. In der Sendung wurde über die Santiago Álvarez auferlegte lächerliche Strafe von vier Jahren in einem Gefängnis von niedriger Sicherheit wegen der bei ihm beschlagnahmten Waffen berichtet. Das Schlimmste dabei ist, daß die Strafe verringert wurde, nachdem der Staatsanwaltschaft eine weitere und noch größere Partie Waffen übergeben worden war. Álvarez hat außerdem eine Gruppe losgeschickt, die sich in Kuba einschleuste und die er unter anderem damit beauftragte, einen Sprengsatz im Nachtclub Tropicana zum Explodieren zu bringen, der immer voller Zuschauer ist. Für diese Anweisung gibt es einen unwiderlegbaren dokumentarischen Beweis. (…)

Man kann sich an solche Verbrechen mit kühlem Kopf erinnern, ausgenommen, es handelt sich, wie in diesem Fall, darum, daß die Erzählung mit der Nachricht vom Tod einer ehrbaren und mutigen Mutter wie Carmen Nordelo Tejera zusammenfällt, deren Sohn zu Unrecht zu doppelt lebenslänglicher Freiheitsstrafe plus 15 Jahren isolierter und grausamer Gefängnishaft in einem Hochsicherheitsgefängnis verurteilt worden ist. Was für einen zäheren Schmerz konnte es für sie geben, als den der ungerechten lebenslänglichen Gefängnishaft ihres Sohnes wegen Delikten, die er niemals begangen hat? Es ist unmöglich, eine Blume auf ihrem Sarg niederzulegen, ohne ein weiteres Mal den abstoßenden Zynismus des Imperiums anzuprangern.

Hinzu kommt noch eine weitere, heute Nachmittag gehörte, grauenhafte Nachricht: die offizielle Unterzeichnung des Abkommens, kraft dessen die Vereinigten Staaten »Unserem Amerika« sieben Militärstützpunkte aufzwingen, mit denen sie nicht nur Venezuela bedrohen, sondern alle Völker des zentralen Teils und des Südens unserer Hemisphäre. (…) Ein Land wie Kuba weiß sehr gut, daß die Vereinigten Staaten – nachdem sie einen ihrer Militärstützpunkte aufzwingen – sich zurückziehen, wenn sie es wollen, oder mit Gewalt bleiben, wie sie es seit über einhundert Jahren in Guantánamo getan haben. (…)

Wir werden nicht nur Blumen auf das Grab von Carmen Nordelo legen. Wir werden den Kampf ohne Unterbrechung zur Befreiung von Gerardo, Antonio, Fernando, Ramón und René fortsetzen, indem wir der unendlichen Scheinheiligkeit und dem Zynismus des Imperiums die Maske vom Gesicht reißen, indem wir die Wahrheit verteidigen! Nur so ehren wir das Gedächtnis der Legion von Müttern und Frauen wie sie, die in Kuba das Beste und Wertvollste ihres Lebens für die Revolution und den Sozialismus geopfert haben.

junge Welt, 6. November 2009

Veröffentlicht unter Die Fünf

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