García Marquez fordert Freilassung von Kubanern in US-Haft

Havanna – Der kolumbianische Schriftsteller und Literatur-Nobelpreisträger Gabriel García Marquez hat sich der Forderung zahlreicher Prominenter angeschlossen, die fünf in den USA wegen „Konspiration zu Spionage und zum Mord“ inhaftierten Kubaner umgehend freizulassen. Das meldete die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina. Die kubanische Regierung betrachtet die „Cuban Five“ als Anti-Terror-Kämpfer und führt seit Jahren eine internationale Kampagne zu ihrer Freilassung.

Zu den Unterzeichnern des Appells gehören die Friedensnobelpreisträger Rigoberta Menchú aus Guatemala, Adolfo Pérez Esquivel aus Argentinien und Desmond Tutu aus Südafrika, die Literaturnobelpreisträger Wole Soyinka aus Nigeria, Nadime Gordimer aus Südafrika und José Saramago aus Portugal, der griechische Komponist Mikis Theodorakis sowie der namhafte US-Intellektuelle Noam Chomsky und der ehemalige US-Justizminister Ramsey Clark.

Ein Berufungsgericht in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia hatte im vergangenen Jahr entschieden, dass das im Jahr 2001 gefällte Urteil gegen die Angeklagten in Miami, wo viele antikommunistische Exilkubaner leben und es Vorurteile gegen die kubanische Regierung und ihre Agenten gebe, nicht „gerecht und unparteilich“ gewesen sei. Deshalb müsse der Prozess gegen Gerardo Hernández, Ramón Labañino, Antonio Guerrero, Fernando González und René González an einem anderen Ort als Miami neu aufgerollt werden. Am 20. August wurde vor dem Berufungsgericht in Atlanta darüber verhandelt, ob es eine Wiederaufnahme des Prozesses gegen die sogenannten „Cuban Five“ geben wird. Die Entscheidung darüber steht noch aus.

Die fünf Kubaner waren im September 1998 in Südflorida festgenommen worden und verbrachten danach mehrere Monate lang in Islationshaft. 2001 verurteilte ein Geschworenengericht drei Angeklagte zu lebenslänglicher, die beiden übrigen zu 19 beziehungsweise 15 Jahren Haft. Diese verbüßen sie in Hochsicherheitsgefängnissen verschiedener US-Bundesstaaten.

Die kubanische Regierung verweist darauf, dass die fünf kubanischen „Patrioten“ von Miami aus gegen Kuba operierenden Terrororganisationen auf der Spur waren und zahlreiche Anschläge verhindern konnten. Statt den im Juni 1998 von kubanischer Seite an das FBI mit dem Ersuchen um Strafverfolgung der Terroristen übergebenen Erkenntnissen nachzugehen hätten es die US-Behörden vorgezogen, gegen die fünf Kubaner zu ermitteln, sie zu verhaften und vor Gericht zu stellen, heißt es in Havanna.

(AFP) � AOL news, 1. November 2007

Veröffentlicht unter Die Fünf

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