- Volles Haus im „Brooklyn Commons“: Arbeiterinnen und Arbeiter, Studierende, Lehrpersonen und Geistliche kamen am 23. April 2016 zusammen, um Jorgito am Tage seiner Ankunft in New York Willkommen zu heissen, „Die Kraft der Schwachen“ zu sehen und Jorgitos Worten zu lauschen. Photo: Lawrence Gallman.
- Der begabte Schachspieler Jorgito (rechts im Bild) bei einem Spiel mit Women’s Press Collective Mitglied Antoinette Marie Williams, die eine Vorführung von „Die Kraft der Schwachen“ in ihrem Seniorenzentrum in Harlem organisierte (The Center at Red Oak, 25. April 2016). Photo: Natalie Alcide.
- Jorgito eroberte die Herzen und den Geist des Publikums im „Brooklyn Commons“, einem Café in Brooklyn, das am 23. April 2016 die erste Präsentation von „Die Kraft der Schwachen“ in New York in Anwesenheit von Jorgito ausrichtete. Mit Jorgito auf dem Bild sind (von links nach rechts): die ehrenamtliche Dolmetscherin Liz Figueroa, Filmemacher Tobias Kriele und Women’s Press Collective Hauptverantwortliche Lisa Daniell (Moderation). Photo: Lawrence Gallman.
Die in Brooklyn ansässige unabhängige Medienorganisation Women’s Press Collective organisierte die Veranstaltungen in New York. Dank ihrer breiten Verankerung in der Bevölkerung gelang es der Organisation, Menschen unterschiedlichster sozialer Herkunft an die Veranstaltungen zu bringen. Weitere Vorführungen wurden von Gruppen der Kubasolidarität in Washington DC im Rahmen der Second Days of Actions Against the Blockade organisiert. Alle Veranstaltungen sollten in Anwesenheit von Jorgito und des Filmemachers stattfinden.
Obwohl Jorgito seinen Antrag auf ein Einreisevisum mehrere Wochen vor der geplanten US-Premiere auf der US-Botschaft in Havanna eingereicht hatte, kam das Visum für die in New York angesetzten Veranstaltungen zu spät. Er flog über Panama direkt nach Washington DC, wo er zwei Stunden vor der ersten Veranstaltung eintraf.
Während Jorgito in Havanna auf sein Visum wartete, nutzen die Verantwortlichen von Women’s Press Collective und Filmemacher Tobias Kriele die Gelegenheit, die widersprüchliche US-Aussenpolitik Kuba gegenüber mit dem New Yorker Filmpublikum kritisch zu beleuchten. Die von Präsident Barack Obama in seiner Rede am 22. März in Havanna angekündigte Normalisierung der Beziehungen seines Landes mit dem kubanischen Volk und seiner Jugend wurde mit dem vom US-State Department nur wenige Tage später lancierten 750’000 Dollar teuren Programm zur Ausbildung junger „Führer der kubanischen Zivilgesellschaft“ zur Farce. Mit dem Programm sollen junge KubanerInnen in die USA eingeladen und dort darin geschult werden, Organisationen der kubanischen Zivilgesellschaft zu führen, „welche die demokratischen Prinzipien in Kuba aktiv unterstützen werden“ (Granma International, April 2016, S. 8 deutsche Ausgabe). Junge Menschen wie Jorgito hingegen sind der US-Regierung weniger willkommen.
Auch die irreführende Berichterstattung der Mainstreampresse zu Kuba war Diskussionsthema an den New Yorker Veranstaltungen. Anwesende bedankten sich beim Filmemacher dafür, ihnen eine ihnen unbekannte Sicht auf Kuba – diejenige der KubanerInnen – näher gebracht zu haben. Als bekannt wurde, dass Jorgito sein Visum erhalten hatte, organisierte Women’s Press Collective innerhalb weniger Tage drei zusätzliche Veranstaltungen in New York. Die Nachricht von Jorgitos Kommen löste eine regelrechte Fanbewegung aus. Zahlreiche Personen, die den Film bereits gesehen hatten, besuchten die zusätzlichen Veranstaltungen mit FreundInnen und Bekannten. Jorgito, der wie ein Held empfangen wurde, betonte dem US-Publikum gegenüber, sein Land sei weiterhin an einer Normalisierung der Beziehungen interessiert, diese müsse jedoch auf Gegenseitigkeit beruhen. Eine Zuschauerin forderte, Krieles Film müsse den Verantwortlichen in Washington gezeigt werden.
Zahlreiche Anwesende erklärten sich bereit, die Verbreitung des Films in den USA persönlich zu unterstützen. So wollen VertreterInnen von Schulen und Universitäten, Quartiervereinen, Jugendorganisationen, Behindertenorganisationen, Berufsverbänden im Gesundheitsbereich und Gewerkschaften künftig eigene Veranstaltungen durchführen, um den Film möglichst vielen Leuten ausserhalb der Kubasolidarität zugänglich zu machen.
Natalie Benelli / VSC /Women’s Press Collective
Siehe auch:
http://www.unsere-zeit.de/de/4818/vermischtes/2525/Yes-we-can.htm