Silvio und ein Meer von jungen Menschen gegen alle Täuschungsversuche
José Manzaneda, Koordinator von Cubainformación.
Das kürzliche Konzert des kubanischen Sängers Silvio Rodríguez in der Universität Havanna, der Auftakt zu einer internationalen Tour, war ein historisches Ereignis in Kuba (1).
Die übergroße Mehrheit der Anwesenden sprach davon in den Netzwerken, von einer magischen Gemeinschaft von Publikum und Künstlern (2), von einer echten Oase von Poesie und Hoffnung, und dies im Kontext der harten kubanischen Realität (3).
Wir lesen darüber sogar in einigen internationalen Medien (4). Obwohl für die meisten das Konzert einfach nicht stattgefunden hat.
Andererseits haben sich die digitalen antikubanischen Medien darauf gestürzt, das Ereignis zu beschmutzen, mit dem schon klassischen Betrug gemäß dem Libretto des Staatsministeriums der USA. Führen wie es uns vor Augen!
Erstens, die „Kontrolle“. Eine „ganze polizeiliche Operationseinheit in der Universität Havanna wegen des Konzerts von Silvio Rodríguez“ (5). „Ganz schön viel Sicherheitskräfte für ein Konzert für junge Studierende (…), man musste sich einer Kontrolle unterziehen, bevor man den Veranstaltungsort betreten konnte“, das sagte die Tageszeitung 14 y medio (6). Aber entspricht dies nicht internationalen Gepflogenheiten bei solchen spektakulären Ereignissen, wenn dabei außerdem ein Staatspräsident wie Präsident Díaz-Canel teilnimmt (7)? Eine andere Tageszeitung, Periódico Cubano, vertieft das Mysterium: es gab „Vorkehrungen, die die Mobilität des Publikums begrenzen und damit ein Ambiente der totalen Überwachung garantieren sollten“, damit nur ja kein „Aufschrei“ auftauchen könnte, der „das Bild von ‚Normalität‘ zerstören könnte, das (…) das Regime uns verkaufen möchte“ (8).
Zweitens, die „Staatsführung abgehoben vom Volk“ (9) Das Medium Cubitanow stört es, dass Präsident Miguel Díaz-Canel anscheinend „lächelnd, entspannt und mit einem müden Gesicht dort ist“, etwas was „die Distanz zwischen denen, die regieren und denen, die darunter leiden, widerspiegelt“, so lesen wir. Eine etwas seltsame „Distanz“, weil es ein Konzert ohne VIP-Bereich war, und Präsident und Minister sich inmitten der Masse des Publikums befanden. Ein Publikum, das das gleiche Gesicht „lächelnd, entspannt“ und glücklich zeigte, wie die veröffentlichten Bilder dokumentieren (11)(12)(13).
Drittens, „das schuldige Publikum“. Medien und Netzwerke haben von Miami aus alles Mögliche unternommen, um das Konzert zu beeinträchtigen. Als sie dies nicht erreicht haben, wetterten sie gegen diejenigen, “die an diesem Event teilgenommen haben“, weil sie „unfähig gewesen sind, ihre Stimmen zu erheben, um strukturelle Veränderungen auf der Insel zu fordern“ (14). „Es wurde während des Konzerts von Silvio in Havanna „Freiheit“ gefordert … aber für Palästina“, titelte Cibercuba“. Sicher muss anerkannt werden, dass das Publikum nicht die Gelegenheit genutzt hat, schreiend den echten Strukturwandel zu fordern, den Kuba benötigt, der radikal seine Realität transformieren würde: nämlich das Ende der kriminellen Blockade der USA, die von Medien wie Cibercuba unterstützt wird (15).
Viertens, „die Proteste“ (die niemand hörte). Da es keine Proteste gab, musste man sie erfinden. Das Medium 14 y medio versicherte, dass als Silvio sein Lied „El Necio“ und auch die Strophe sang „wenn die Revolution untergeht“, es einige Rufe im Publikum gegeben habe, ‚wenn dies doch nur geschehe‘ (16). Gab es diese? Wer hat sie gehört? Solche Äußerungen sind der Beweis dafür, dass sie Ausschlag bekommen, wenn die politische Position von Silvio Rodríguez zugunsten der kubanischen Revolution und ausdrücklich „im Gedenken an Fidel Castro“ deutlich wird (17).
Sicher wird noch eine fünfte Täuschung vermisst: die der „enttäuschten Jugend“. Aber diesmal trifft das einfach nicht zu. Weil es Silvio Rodríguez mit seinen 78 Jahren, in der schwierigsten Phase Kubas, gelingt, ein Meer von jungen Menschen zu begeistern. Und dies war zweifellos der wichtigste Streich … gegen alle diese Betrügereien.
