José Manzaneda, Koordinator von Cubainformación. Der Ablauf bei den Präsidentschaftswahlen in Venezuela ist die Chronik eines von den Medien angekündigten neuen Staatsstreichs (1). Wie bei den Wahlen von 2002 (2).
Was dem Chavismus zustoßen würde, haben sie mit mathematischer Präzision schon wochenlang vorher erklärt (3)(4). Erstens, die Verbreitung von in Auftrag gegebenen Umfragen in den Medien, die der Opposition den Sieg voraussagten und die dem entgegen gesetzte Zeichen nicht wahrnahmen; zweitens ein triumphierendes Bombardement dieser Projektionen in den sozialen Netzwerken, um die Basis fanatisch zu machen; drittens die Verbreitung am Wahlsonntag selbst von Umfragen, die im Auftrag der Opposition an den Urnen direkt gemacht wurden, die aber in den Medien als „unabhängig und autonom“ präsentiert wurden; viertens nach der Veröffentlichung des Ergebnisses das Narrativ des Wahlbetrugs; fünftens Gewalttaten auf den Straßen (5), ein unbarmherziger Krieg von Gerüchten in den sozialen Netzwerken (6)(7) und der Druck einiger Regierungen und internationaler Kräfte (8)(9).
Die (einzige) Basis dieser Erzählung ist die – die Fakten umkehrenden Version – der Oppositionsführerin María Corina Machado; „wir haben gewonnen und die ganze Welt weiß es“ (10).
Es gibt keine Beweise dafür, aber wir lesen in den großen internationalen Medien, fast ohne Ausnahme, das es „einen massiven Wahlbetrug“ (11) gegeben habe, einen „grotesken Wahlbetrug“ (12), „den kolossalen Wahlbetrug eines korrupten Regimes“ (13) oder „einen grenzenlosen Raub“ (14).
Nicolás Madura hat „die Wahlen nicht gewonnen“, nein. Es ist „die chavistische Wahlbehörde (15), „die Wahlbehörde, die vom Chavismus kontrolliert wird (16), die ihn als „Gewinner verkauft“. Er hat „nach Aussage der gegenwärtigen venezolanischen Regierung gewonnen“ (17), sie sagen uns sogar, dass „er sich selbst zum Sieger erklärt hat“ (18). Nirgendwo lesen wir, wie über alle Wahlen in der Welt, dass der „Wahlrat“ es ist, der den Wahlgewinner zum Präsidenten oder zur Präsidentin erklärt (19). Am seltsamsten ist, dass dieser „Wahlrat“ eine der fünf unabhängigen Gewalten in Venezuela ist, während es in anderen Ländern tatsächlich die Regierung ist, die das Wahlergebnis verkündet(20).
Und nicht nur das: das venezolanische Wahlsystem ist das am meisten überprüfte System der Welt: es durchläuft 16 Kontrollen (21). Wir lesen auch ein übers andere Mal, dass Venezuela, wo 21 Parteien an der Wahl teilgenommen haben(22), eine „Diktatur“ ist (23).
Der kolonialistische Gestank der Nachrichten ist abstoßend. „Die internationale Gemeinschaft hat ernsthafte Zweifel an diesem Sieg“ (24), die „internationale Gemeinschaft zeigt sich skeptisch“ (25), „Was wird die internationale Gemeinschaft tun?“, wenn „die Opposition einen starken internationalen Druck brauchen wird“ (26). Dieses ist die „internationale Gemeinschaft“, bestehend aus: einige Regierungen Europas (27), die USA (28) und einige rechte Marionetten in Lateinamerika (29).
Die Oppositionsführerin hat einige in den Medien verankerte aufdringliche Apologeten. Die Tageszeitung El País: „Eine Frau als Zugkraft vor den Massen… wird einen Flug der Hoffnungen erlauben. Wenn sich die Armen und Reichen sich um sie herum schließen … winkt die Möglichkeit eines Sieges“ (30). Irgendeine Ähnlichkeit zur franquistischen Wochenschau ist purer Zufall.
Aber erinnern wir uns: María Corina Machado ist eine Pro-Yankee Extremistin der Ultrarechten, die vor einigen Jahren von den USA immer mehr Sanktionen gegen ihr eigenes Land forderte (31), die damit einen Fall des Bruttoinlandsprodukts auf 70 % (32) und der Erdöleinnahmen auf 90 % verursachten; die eine Intervention der USA in Venezuela forderte (34), und die jetzt einen militärischen Putsch verlangt, statt die „bewaffneten Streitkräfte aufzufordern, die Souveränität des Volkes zu respektieren (35). Sie ist jemand, der dafür in den USA auf Jahre ins Gefängnis gehen würde.
Die Medien reproduzieren ihr eigenes Narrativ in Schleifen, mit Nachrichten, die sie aus anderen Medien aufgreifen… (36) über einen Wahlbetrug, den sie nicht beweisen können!
Die Medien haben eine Allergie vor den Stadtvierteln und Örtlichkeiten der chavistischen Mehrheit. Die einzigen Stimmen, die sie wiedergeben, gehören zur Hochburg der Opposition und zur Emigration, die wohlbekannt überwältigend oppositionell eingestellt ist (37)(38), und deren Gehirne in den letzten Wochen in den sozialen Netzwerken bombardiert worden ist mit Lügen, und falschen Erwartungen. Ihre Reaktion ist daher nicht unerwartet angesichts ihrer Niederlage. Ungläubigkeit (39), Frustration, Tränen (40), Wut, Gewalt und die Forderung an andere, hauptsächlich an Regierungen, die offen putschistisch und repressiv sind wie die Perus oder Argentiniens (41), nach „Aktionen …, um die leidenden Venezolaner zu unterstützen“ (42).
Eigenartiger Weise verschweigen diese Medien auch den Teil der Opposition, der die Resultate als sauber akzeptiert haben (43)(44)(45).
Wir befinden uns vor einer neuen Operation von medialem Betrug… und vor einem Staatsstreich. Um dem Willen des venezolanischen Volkes, das einmal mehr nein gesagt hat zum Versuch der Usurpation ihrer unendlichen Reichtümer, diese doch noch zu entreißen im Interesse von obskuren transnationalen Mächten.