Verleumdung grenzenlos

Einige europäische Medien setzen – auch nach der Vereinbarung über die Normalisierung der Beziehungen mit den USA – ihre Desinformationskampagnen gegen Kuba unvermindert fort. Sie publizieren weiterhin Lügen, deren Ursprung wie gewöhnlich »kubanische Dissidenten « sind, die von den Behörden der USA bezahlt werden. Einige dieser Medien betrügen ihre Leser auch mit Falschinformationen und dementsprechenden Bildern. Wie zum Beispiel die Schweizer Zeitung »20 Minuten« in der vergangenen Woche in ihrer Online-Ausgabe.

Das Blatt, das auch in gedruckter Ausgabe erscheint und werktäglich gratis mit einer Auflage von 495.000 Exemplaren verteilt wird, veröffentlichte am 6. Januar im Internet einen Artikel mit dem Titel »Kuba lässt erste politische Häftlinge frei« und dazu ein Foto mit der Bildunterschrift »Menschenrechtler beklagen die Zunahme politisch motivierter Festnahmen in Kuba «. Das Foto zeigt einen gefesselten Gefangenen in orangefarbener Häftlingskleidung, der von drei Soldaten abgeführt wird. Allerdings handelt es sich um einen jener Gefangenen, die von der Regierung der USA in ihrem Foltergefängnis auf der illegalen Militärbasis Guantánamo auf Kuba festgehalten werden. Es ist weltweit bekannt, daß die USA ihre Gefangenen in diesem Lager foltern, sie ohne Anklage und Gerichtsurteil dort eingesperrt halten und damit seit Jahren massiv gegen die Menschenrechte verstoßen. »20 Minuten« will ihre Leser offensichtlich glauben machen, daß Gefangene auf Kuba in der gleichen Weise mißhandelt werden.

Erst nachdem Samuel Wanitsch, der Koordinator der Vereinigung Schweiz-Cuba, und andere Leser sich über diese Fälschung beschwert hatten, hat die Redaktion das Foto am 7. Januar ausgetauscht, allerdings ohne sich für diesen offensichtlichen Betrugsversuch zu entschuldigen. Samuel Wanitsch schlug auch vor, daß die Zeitung über die Situation der politischen Gefangenen der USA informieren sollte, hat allerdings darauf bisher keine Reaktion bekommen. »An keinem Ort der Welt gibt es mehr Gefangene als in den USA, dem Land, von dem solche medialen Angriffe gegen Kuba initiiert und gesteuert werden «, erklärte Samuel Wanitsch gegenüber dem spanischen Medienportal Cubainformación. Angesichts der Tatsache, daß die Schweizer Zeitungen immer wieder Lügen der von den USA bezahlten »Dissidenten« abdrucken, sei das Guantánamo-Foto in »20 Minuten« »ein klares Zeichen für eine völlige Ignoranz, aber auch für das vorsätzlich boshafte Verhalten dieser Medien gegenüber Kuba«, betonte er.

Volker Hermsdorf



» http://www.zlv.lu/spip/spip.php?article13612
Veröffentlicht unter Aktuell, Cuba, International, Schweiz

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