Ein grosser Verlust

Zur Erinnerung an Dick Marty

von Beppe Savary-Borioli, Mitglied des ASC-Vorstandes, Sektion Tessin (Original in Italienisch)

An DICK
Liebe Gabriela, Francesca, Paola, Giulia und eure Familien,                       in Erinnerung an Dick trage ich einen Schal in den Farben Kurdistans und Palästinas, zwei gequälten Völkern, denen sich Dick sehr nahe fühlte.
Er hat sich nicht herumschubsen lassen“, hat mir mein Freund Franz Steinegger, Fraktionschef der FDP, die damals die Mehrheit in der Bundesversammlung hatte, einmal über Dick gesagt. Dick: zu frei für den Freisinn?
Dick war ein Libertärer, ein Kind der „Aufklärung“ von Kant und Hegel und der „Lumières“ von Montesquieu und Rousseau. Die Ideale der Französischen Revolution waren auch seine: „Liberté, Égalité, Fraternité“.
Er war liberal, aber sehr radikal, der stolze Erbe von Stefano Franscini.
Der junge Marx schrieb in seiner elften Dissertation über Feuerbach: „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; „worum es aber geht, ist, sie zu verändern“. Zu dieser Veränderung hat Dick sein Leben lang beigetragen, mit seiner unermüdlichen Suche nach der Wahrheit und seinem mutigen Kampf für die Gerechtigkeit, d.h. für die Menschenrechte. Er hatte vor nichts und niemandem Angst: nicht vor den Drogenhändlern, nicht vor der UCK und schon gar nicht vor der CIA, allesamt sehr skrupellose Gruppierungen.
Er kämpfte international und in der Schweiz an vorderster Front für verantwortungsbewusste multinationale Konzerne, aber auch im Tessin gegen den Plan eines Mafiaunternehmens, im abgelegenen Hochland von Onsernone Wasser aus dem Fluss Isorno zu stehlen.
Persönlich bin ich ihm sehr dankbar für seine Freundschaft und dafür, dass er mich in den letzten Tagen seines mutigen und würdevollen Kampfes gegen eine noch nicht heilbare Krankheit an seiner Seite haben wollte.
Ich hoffe, dass wir alle seine wahren Lektionen in Sachen Höflichkeit nie vergessen werden. Sein Lebenszeugnis verpflichtet uns, sie weiterhin anzuwenden.

Dies ist der Text, den ich am 30.12.2013 bei der Beerdigung von Dick Marty, einem großen Freund und Unterstützer Kubas und ehemaligen Mitglied der Schweizerischen Vereinigung Kuba, Sektion Tessin, gehalten habe.
Dick war ein Bezugspunkt für uns alle. Seine Verteidigung Kubas gegen die illegale und unmenschliche US-Blockade war für uns die Bestätigung, dass auch wir auf dem richtigen Weg sind, dem Weg, der Gerechtigkeit für Kuba gegen die Schikanen der USA fordert.
Dick wird in unseren Gedanken, Herzen und Taten weiterleben.
Lebe wohl, lieber Dick!

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Dick Marty ist gestorben. Seinem Geist und seinem Engagement halten wir die Treue!

Veröffentlicht unter Aktuell, Cuba, International, Schweiz

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