Heute Palästina, morgen Cuba

„Israel versprach eine noch nicht dagewesene Antwort, die man wohl schon gerade begonnen habe (…). Man wird uns wohl morgen informieren, dass vom Gaza-Streifen der Streifen das einzig übrig gebliebene ist. Um diesen Albtraum ein für alle Mal zu beenden“ (1). Das sind die Worte des Moderators und Bürgermeister-Kandidat von Miami, Alex Otoala, in seinem Programm.

Aber die verfasste Presse wendet weiterhin auf diesen und andere Personen des „Anticastrismus“ die Ausdrücke „Menschenrechtsaktivist“ und „Kämpfer für die Demokratie“ in Kuba an (2).

Wenig oder gar nichts lesen wir in dieser Presse über ihre Unterstützung der Politik des Staates Israel zur Auslöschung der palästinensischen Bevölkerung , über ihre Hilfe bei der ökonomischen Strangulation Kubas durch das Weiße Haus oder über die ständigen Rufe nach einer Intervention der Marine auf der Insel (3).

Und wissen Sie warum? Dann könnte man nämlich in der öffentlichen Meinung die Distanz zwischen dem süßlichen Narrativ einer sogenannten „demokratischen kubanischen Opposition“ zu ihrer wahren neofaschistischen Natur entdecken.

Was heißt denn das: vom Gaza-Streifen bleibt nur noch der Streifen übrig.

Beginnen wir mit Gaza dort, wo seit dem achten Oktober das israelische Heer ohne Mitleid mit der palästinensischen Bevölkerung Bomben abgeworfen und damit einige Tausend Todesopfer verursacht hat (4). Dort, wo die Lieferung von Strom, Wasser und die Lebensmittelversorgung von 2 Millionen Menschen abgeschnitten wurde (5), und wo Hunderttausende der Zivilbevölkerung gezwungen wurden zu flüchten (6).

Der Sänger Yotuel Romero, der das gegen die kubanische Regierung gerichtete Stück „Patria und Vida“ geschaffen hatte, gab seine Unterstützung dem zionistischen Staat: „Du starkes Israel, das Kuba von Patria und Vida steht an Deiner Seite“, so schrieb er in den sozialen Netzwerken (7). In einem Kommentar auf dem Facebook-Konto von Cubainformación, machte er sich lustig über das palästinensische Drama, wenn er versichert, „auch in Kuba gibt es kein Wasser und Essen“ (8).

Alex Otaola sagte das Folgende: „Die Antwort Israels war auf der Höhe der Zeit, sie haben Viertel für Viertel bombardiert. Genauso muss man dem Terrorismus antworten. (…) Ay, Israel hat die Viertel voller Zivilisten bombardiert! Die Terroristen versteckten sich in den Vierteln und die Terroristen nutzten die Zivilbevölkerung als Schutzschirm. Wenn sich die Zivilisten so benutzen lassen, gibt es keine Möglichkeit zu unterscheiden, weil die Bombe keinen Namen trägt, sie bombardiert einfach (9). Diese ’netten Palästinenser‘ sind ja so unschuldig, sie sind Zivilisten, die keinerlei Schuld tragen und die einfach nur so sterben müssen (10). Es ist dasselbe, was ich über Kuba sage. Wenn man Komplize ist, ist man Komplize, das Schweigen macht Dich zum Komplizen“ (11).

Otaola zeigt nicht nur auf diese Weise seine Grausamkeit, seinen Sadismus. Er zeigt auch sein Konzept von der „Demonstrationsfreiheit“: Wenn die Bürgermeisterin dieser Grafschaft (Miami-Dade) eine Frau wäre, die Hosen anhätte, dann würde sie die pro-palästinensischen Demonstrationen verboten haben“ (12).

Seinerseits rechtfertigt ein anderer Youtube-Dissident, Eliécer Ávila, ebenfalls den von Israel ausgeübten Horror: „Es sieht so aus, dass dort in Gaza die Situation sehr komplex ist und alle Welt ist dort Teil des Kriegs. (…) Israel will ein Zusammenleben in Frieden, die Anderen wollen Israel auslöschen“ (13).

Aber vor zwei Jahren war Ávila noch deutlicher in seiner Rechtfertigung der Bombardierung von Zivilbevölkerung in Gaza: „wenn das palästinensische Volk weiterhin in Komplizenschaft mit denen, die auf terroristische und feige Weise Israel angreifen, weitermacht, dann können sie mir nicht damit kommen, dass meine Tante getötet wurde, Ja, ja, Deine Tante lebte im gleichen Gebäude und hat sich mit den Leuten gegrüßt, die mit einer Rakete vorbeikommen. Zum Glück kommt die Rakete, Allah, es fehlt noch, dass sie sie zünden, und dass die Drohne sieht, woher sie kommt und dass Israel darauf antwortet, damit Du es endlich begreifst“ (14).

Militärische Intervention in Kuba: es fehlen noch die Drohnen

Dies ist das Konzept der Menschenrechte, das die Bewegung „Patria y Vida“ verteidigt. Und das der Freiheit?! Einer militärischen Invasion der USA in Kuba, ihrem Geburtsland. Hier kommt eine kleine Zusammenstellung.

Alex Otaola sagte vor kaum 2 Jahren: „Meine direkte Botschaft an die Regierung Trump. Sie wollen Ruhe in den USA? Sie wollen wirklich den Kontinent von der Geißel des Kommunismus befreien? Legen Sie Ihre Hand auf Kuba. In zehn Minuten hat sich das erledigt. (…) Es fehlen Aktionen, es fehlt, dass die Regierungen der Welt befehlen, das kubanische Volk zu retten“(15). „Humanitäre Invasion! Militärisch! In-ter-ven-tion!“ (16)

Das gleiche Verlangen richtete der Rapper Maykel Osorbo an Donald Trump, er ist heute im Gefängnis in Kuba: „Man muss hier Feuer legen, Bruder, sicher. Du willst, dass sich was ändert? Feuer. (…) Ich bin für eine sofortige Invasion. Werden sie kommen? Sie sollen nur kommen“ (17).

Guillermo Fariñas, Träger des Sacharow-Preises des Europäischen Parlaments, hat sogar öffentlich bekannt, eine direkte Bitte um eine Invasion an Trump gerichtet zu haben (18): „Ich hatte ein zweistündiges Treffen mit Präsident Donald Trump (…) Und eine der Fragen, die ich an ihn richtete (…) eine Frage, die man an ihn und an alle Präsidenten der USA richten muss, war die, ob der Vertrag zwischen Chruschtschow und Kennedy wirklich gültig ist, der keine direkte Intervention der US-Regierung in Kuba zulässt (19).

Mit Joe Biden, sind diese Bitten, eine Invasion der Insel durchzuführen, nicht nur nicht weniger geworden, sondern im Gegenteil lauter. Hier einige Perlen.

Roberto San Martín, kubanischer Schauspieler, bei einem Akt in Miami (20): Ich habe gerade Biden gesagt: im Namen meiner Großmutter (…) bitte ich Sie um eine Intervention in Kuba. Ich bat ihn um Intervention in Kuba im Namen meiner Großmutter, die gestorben ist“.

Liu Santiesteban: „ Sie sollten hier (in Kuba) die Heere der Vereinten Nationen stationieren, der OAS, der USA, Europas, der NATO, der ganzen Welt. An Land gehen und eine Invasion des Landes durchführen. Invasion ist das, was es bringt. Man soll keine der Restriktionen aufheben, was man machen muss, ist eine Invasion in dieses verdammte Land. Wir fordern eine militärische Invasion“ (21) (22).

Kubanischer Paparazzi (23): „Eine militärische Invasion ist das, was gefordert ist“.

Ultrack (24): „Die einzigen beiden Optionen sind: eine militärische Intervention eines ausländischen Landes, wie es die USA gemacht haben in Panama mit Noriega, oder eine Bürgerkrieg innerhalb Kubas (…) Ich bin bereit, ich fordere eine militärische Intervention“.

Orlando Gutiérrez-Boronat (25): „Das ist legitim, und wir fordern eine internationale Intervention unter Führung der USA, um dieses Regime zu stürzen und zu beenden“.

Manuel Milanés (26): „Sie wird mit allen Konsequenzen gefordert, die militärische Intervention“.

Eliécer Avila (27): Grundsätzlich ist das, was wir heute tun, das Maximale, was man in diesem Land tun kann: eine Intervention fordern, was die ganze Welt fordern soll“.

Und abschließend, das Glanzstück der Krone: die Schriftstellerin Zoé Valdés (28): „Diese Forderung stelle ich schon seit Jahren. Schon seit ich sie an Herrn Otto Reich richtete im Hause von María Elvira Salazar, in der Epoche von Bush. (…) Damals schon militärische Intervention. Sie schulden sie uns. Seit dem Tage Eins schulden sie uns diese militärische Intervention. Sie haben die Brigade 2506 in der Schweinebucht verraten, sie haben uns etliche Male verraten“.

Haben Sie davon etwas gehört in irgendeinem der Fernsehkanäle, die die Konzerte von Yotuel Romero (29) oder die Bücher von Zoé Valdés (30) promoten? Nichts. Denn wir leben in einem leidvollen Zustand der Zensur …, die sie Freiheit nennen.

José Manzaneda, Koordinator von Cubainformación.

Übersetzung und Untertitel: Angelika Becker



» https://www.cubainformacion.tv/especiales/20231020/105720/105720-hoy-palestina-manana-cuba-los-derechos-humanos-de-la-disidencia-cubana-italiano-francais-deutsch-english
Veröffentlicht unter Aktuell, Blockade, Cuba, International, Schweiz

50 Jahre ASC / VSC

Archiv