KUBA: US-Blockade schadet Gesundheitssystem

Zum 18. Mal in Folge werden die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen Ende Oktober über die Kuba- Blockade der USA abstimmen. Auch dieses Mal ist zu erwarten, dass dabei die Strafmaßnahmen Washingtons auf breite Ablehnung stoßen. Bei der UN-Generalversammlung im vergangenen Jahr hatten sich 185 der 192 Mitgliedstaaten gegen die Politik der USA ausgesprochen, die seit 1960 eine umfassende Wirtschafts- und Handelsblockade gegen den Inselstaat aufrechterhalten. *

Seit 1991 legt Kubas Regierung der UN-Generalversammlung jährlich einen Bericht über die Folgen dieser Politik vor. Dem diesjährigen Dokument zufolge ist auch das Ge- sundheitswesen des Landes beeinträchtigt. Die Verluste beliefen sich in diesem Bereich in den vergangenen zwölf Monaten auf 25 Millionen US-Dollar. In vielen Fällen müssten medizinische Geräte aus den USA über Dritthändler importiert werden, was die Kosten erheblich erhöhe. Zudem verhinderten die US-Gesetze den Kauf von ITSystemen der US-amerikanischen Firma Applied Biosystems zur Gensequenzanalyse. Aus Angst vor Strafmaßnahmen lehnte es auch der US-Hersteller Cook Medical ab, kardiochirurgisches Gerät nach Kubazu liefern. Zudem blieb dortigen Krankenhäusern der Zugang zum Zytostatikum Oncaspar des Pharmakonzerns Merck verwehrt.

Deutsches Ärzteblatt | Jg. 106 | Heft 44 | 30. Oktober 2009

Harald Neuber

* Die Abstimmung fand inzwischen am 28. Oktober statt: dabei stimmten 187 der 192 UNO-Mitgliedsstaaten gegen die US-Blockade. Die Marschall-Inseln und Mikronesien enthielten sich; die USA, Israel und Palau stimmten gegen die Verurteilung.

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